1991 – Ach du dickes Ei

Die Kirmesgruppe „Mühlenhämmer“ befaßt sich – schon fast Tradition mit der Lokalpolitik einer eigentlich recht beschaulichen Kleinstadt, die in der Regel einmal im Jahr „immer zur Sommerzeit“ Mittelpunkt der näheren und weiteren Umgebung ist. Ansonsten fällt man dort lediglich durch den einen oder anderen Ratsbeschluß auf. Dies alles wird dargestellt am Beispiel einer Hühnerfamilie. Der erste Wagen der Gruppe trägt eine große, sehr legefreudige Henne, die ihre Eier in ein großes Nest legt. In dem Nest befinden sich auch schon einige Küken. Die Küken versuchen mit aller Macht, ihr Nest von offensichtlich faulen Eiern zu säubern. (Man erkennt: City-Center, Teichstraße, Tunnel, Verkehrsberuhigung usw.)

In dem Nest befindet sich auch noch ein riesiges Ei. Man darf sehr darauf gespannt sein, was sich unter diesem Ei befindet. In das Nest haben sich auch (irgendwie) ein paar „gute“ Eier „verirrt“. Hier darf man gespannt sein. Hoch auf einem Misthaufen thront der Hahn und beobachtet voller Heiterkeit all die Geschehnisse. Man kann unschwer erraten, was er denkt: „Ach du dickes Ei !“ Auf dem zweiten Wagen befaßt sich die Gruppe „eiernd“ mit dem Gebäude Mittelstraße 18. Bekanntlich sollen die in dem Hause befindlichen Unternehmen „Bocaccio“ und „Hotel garni“ weichen, um dort Platz für von der Stadtverwaltung anzumietenden Raum für die Einrichtung von Büros zu schaffen. Frei nach der Devise: „Ach du dickes Ei – Rathaus, Werk 2“.

Es wird die Frage aufgeworfen, ob die ehemaligen Hotelräume wirklich zum Arbeiten oder -wie bisher- zum Schlafen genutzt werden; und das „Bocaccio“ war ja bekanntlich ein Tanzcafe.