2022 | Ab in den Süden – der Sonne hinterher

Wagen 1 „Brückenbau“ 

Der Brückenbau – Auf Wagen 1 ist eine Brückenbaustelle zu sehen. Diese Baustelle wird jedoch nicht ganz ernst genommen und ähnelt eher einem Erwachsenenspielplatz.

Wagen 2 „Ab in den Süden – der Sonne hinterher“ 

Auf der Straße nach Süden beschreibt das diesjährige Wagenmotto der Kirmesgruppe Mühlenhämmer. Raus aus dem Alltag und Sonne tanken, dass wollen wohl alle. Die Mühle hat sich auf den Weg gemacht, doch kurz vor Gevelsberg war die Fahrt schon wieder vorbei.

Doch schneller als gedacht wurde der Motor auch schon wieder abgestellt. Vor ihnen tat sich nämlich eine Dauerbaustelle auf. Brückenarbeiten kurz hinter Gevelsberg auf der Höhe von Volmarstein. Dabei flog allen der Draht aus der Mütze, da kein Mensch so´n Krach im Kopf aushalten konnte. „Wer baggerte so spät noch am Baggerloch? Das ist Bodo mit dem Bagger und der baggert noch.“ 

Wagen 3 „Der Gute-Laune Bus“ 

Wem in den 70ern der Weg nach San Francisco zu weit war, der konnte sich dank Flokati und Schlaghose auch in jeder deutschen Kleinstadt wie ein echtes Blumenkind fühlen. Die halbe Nation war dem Disco-Fieber verfallen und sah am laufenden Band Derrick und Dalli-Dalli.

Man fuhr im VW-Bus oder auf dem Bonanzarad zu Festivals und Demos, plante zu Reggaeklängen von Bob Marley die Revolution und war auch beim Krieg der Sterne von Anfang an dabei. Daheim klebten fröhliche Prilblumen in der Küche und auch der Griff zu einem Glas TRItop oder die wild gemusterte Tapete verrieten: Die 70er trieben es echt bunt. 

Es muss irgendwann einmal im Laufe des bunten Jahrzehnts gewesen sein, irgendwo an einem Standort in Gevelsberg, als die die Mitglieder der Kirmesgruppe „Mühlenhämmer“ in ihren bunten VW-Bus einstiegen, um all den Problemen zu entfliehen.

Sie wollten raus, wollten „ab in den Süden“, um das Leben zu genießen. Das Ziel spielte für sie dabei keine Rolle. Denn egal wo sie am Ende landen würden, irgendwo fand sich für alle doch immer ein Bett im Kornfeld zur Übernachtung.

Die Mühlen-Hippies hatten ihren ihren Bus äußerst farbenfroh bemalt. Es ging ihnen ja darum Menschen auf einem glücklichen Planeten zu sein. Daher stand auch jede Seite des Bullis auf gewisse Art und Weise für eine Geschichte, die auf Vereinigung, Zusammenarbeit und ein höheres Bewusstsein zielten. Voller Euphorie und auf dem Gipfel der Freiheit, starteten alle in ihren Summer of Love. 

Doch schneller als gedacht wurde der Motor auch schon wieder abgestellt. Vor ihnen tat sich nämlich eine Dauerbaustelle auf. Brückenarbeiten kurz hinter Gevelsberg auf der Höhe von Volmarstein. Dabei flog allen der Draht aus der Mütze, da kein Mensch so´n Krach im Kopf aushalten konnte. „Wer baggerte so spät noch am Baggerloch? Das ist Bodo mit dem Bagger und der baggert noch.“ 

Da keiner wusste, wie lange man im Stau stehen würde, entschieden alle gemeinsam, spontan eine Party auf der Autobahn zu veranstalten. Rasch den Grill angezündet, den schon vorbereiteten Käseigel und Nudelsalat auf den Tisch gebracht, die Peace- und Smiley-Decken mit Sonnenblumen und Lavalampen dekoriert, die Räucherstäbchen angezündet und schon konnten tiefenentspannten Blumenkinder zu den sphärischen, deutschen Klänge einer ganzen Generation feiern.

Bis tief in die Nacht dudelten die eingängigen Melodien von Michael Holm, Udo Jürgens, Chris Roberts, Jürgen Marcus oder Katja Ebstein rauf und runter. 

Fotos: Guido Finke (Kirmesverin.de)